Andreas Gnepf über HR Interim Management!
Es gibt diesen Witz zum Interim Management: Der Interim Manager hat sein Dossier einem Interessenten eingereicht. Das Dossier zeigt breite Erfahrung in schwierigen Situationen, Führung und Aufgaben. Das Urteil ist hart vom potenziellen Auftraggeber: sehr überqualifiziert, er man möchte nicht für Fähigkeiten und Erfahrung bezahlen, die man nicht benötigt – darum zu teuer.
Zugegeben das ist kein guter Witz. Die Pointe führt uns jedoch direkt zu den brennenden Fragen in diesem Zusammenhang: in welchen Umständen hilft das Interim Management, was alles kann man von diesem Service erwarten und sind die Kosten dafür nun wirklich hoch – zu hoch? Gehen wir diesen drei Fragen nach.
Zur ersten Frage: in welchen Situationen hilft ein Interim Manager:
Wir füllen eine Funktion für eine begrenzte Zeit aus und überbrücken gewollte oder ungewollte Vakanzen aus den folgenden Gründen:
- Standardeinsatz: eine oder mehrere Personen fallen in ihren Rollen aus oder haben gekündigt, meistens ist die Situation aus verschiedenen Gründen schon angespannt, der Interim Manager kommt, bis die Rolle wieder von der angestammten oder neuen Person übernommen wird.
- Präventiveinsatz: eine Person füllt ihre Rolle ungenügend aus fachlich oder führungstechnisch oder beides. Eine Kündigung würde ein Loch in die Organisation oder ins Team reissen. Der Schaden aber wäre grosse, wenn nichts unternommen wird. Ein Interim Manager überbrückt und hilft, dass die notwendigen Massnahmen frühzeitig und ohne Zeitverlust vollzogen werden können
- Analyseeinsatz: Sie haben eine neue Stelle geschaffen. Oder manchmal ist man sich als Führungskraft nicht sicher, ob eine Rolle wirklich so kompliziert oder aufwändig ist, wie vom Mitarbeitenden geschildert. Setzten Sie für eine begrenzte Zeit einen Interim Manager auf die Stelle. Dieser kann detailliert schildern, wo die Herausforderungen in einer Stelle liegen und wie viel Aufwand diese wirklich abwirft.
Natürlich gibt es weitere gute Gründe einen IM zu engagieren. Oft sucht der Auftraggeber eine schnelle und einfache Lösung für eine angespannte Situation, verursacht durch eine offene Stelle.
Schnell geht dabei im Stress vergessen, mit was für Fähigkeiten und Erfahrungen der IM ausgestattet ist. Man könnte von einem ganzen Packet an Möglichkeiten profitieren, lässt sich aber vom Hauptproblem einbremsen. Schauen wir uns an, was das Paket alles enthalten kann:
- mit minimaler Einführungszeit in eine anspruchsvolle Situation einarbeiten und selbständig tätig werden, minimaler Aufwand für Auftraggeber und Team
- ist sich gewohnt, dass die Situation vor Ort noch oft viel anspruchsvoller zuweilen chaotischer ist, als vom Auftraggeber am Anfang geschildert, kann dies dank seiner Erfahrung und Qualifikation problemlos auffangen
- ist gekommen, um wieder zu gehen, braucht dadurch wenig Pflege und keine Entwicklungsperspektive und erfüllt die Aufgaben mit minimalem Führungsaufwand
- ist bereit, das zu tun, was man einem Teammitglied nicht zutrauen und zumuten würde
- Ist nur begrenzt Teil des Machtgefüges in der Firma und im Team und damit frei, unabhängig und ohne Ambitionen.
- Ist in der Lage sehr kurzfristig sich auf veränderte Situationen einstellen und muss dazu nicht überzeugt oder dafür begeistert werden
- Ist in der Lage eine Aussensicht einzubringen: Durch die Erfahrung aus einer grossen Anzahl von Firmen und Kulturen in der Lage Feedback und Analysen und best practice Erfahrungen zu fast allen Bereichen wie Führung, Führungsverhalten, Leistungsverhalten, Prozesse und Organisation zu geben
- Kann Teil eines Kulturwandels sein, in dem er als Role Model neue Verhaltensweisen, neue Führungsgrundsätze und neue Verfahren vorausgehend anwendet und greifbar macht, d.h. füllt die Rolle vorbildlich aus
Viele Auftraggeber geben sich mit der vordergründig benötigten Leistung zufrieden. Das heisst, der Interim Manager füllt die Position aus und es läuft. Doch überlegen Sie, was sie aus dem Package an Leistungen zusätzlich beziehen möchten. Was könnte auch noch nützlich sein. In der Regel steigt der Preis nicht, wenn die Fähigkeiten Interim Manager umfangreicher genutzt werden. Es gibt dadurch schlicht mehr für das Geld.
Womit wir zum Schluss über Geld reden.
Jeder IM kennt die Aussage: «Das ist aber teuer. Für die Rolle müsste ich viel weniger Lohn bezahlten. Zudem sind sie überqualifiziert.»
Warum die Überqualifikation nicht nur nützlich, sondern nötig ist, ist oben beschrieben: kurze Einführung, hohe Qualität in der Ausübung, vorbildliches vorleben der Rolle, etc.
Ist der IM nun wirklich so viel teurer als ein angestellter Mitarbeitender?
Es ist recht einfach. Diese Geldthemen sind bei einer Anstellung ein Thema bei einem IM-Einsatz vielfach nicht:
es gibt keine
- Arbeitgeberbeiträge (AHV, IV, ALV)
- Boni
- Benefits-Leistungen
- Ferien
- Krankheit und Krankenversicherung
- Ausbildung
- Arbeitsweg
- Arbeitswegkosten
Dazu erhält der Auftraggeber maximale Flexibilität in der Ausgestaltung der Einsatzzeit bei kurzer Kündigungsfrist und wenig Verpflichtungszeiten. Für den IM bedeutet das jedoch auch keine Optimierung der Arbeitswegkosten (z.B. Abo).
Hält man sich dies alles vor Augen, ist die Investition auf jeden Fall rentabel und nicht überrissen teuer, vorausgesetzt die Einsatzziele werden erreicht. Die Kosten halten sich oft aufgrund einer limitierten Einsatzzeit in engen und kalkulierbaren Grenzen.
Fazit: Die gute Qualifikation des Interim Managers hilft ihm seinen Job unter allen oft schwierigen Umständen gut zu machen. Als Auftraggeber profitieren sie davon. Profitieren Sie von mehr als den offensichtlichen Fähigkeiten, womit der Einsatz noch preiswerter wird. Setzten Sie den Interim Manager mutig ein, so dass er sie unterstützen kann, ihr Team, ihre Abteilung, ihre Firma weiter zu bringen.
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