Von Marcel Brader – „Identifikation versus Abgrenzung und Resilienz“
Wir hören es immer wieder. Die Identifikation mit dem eigenen Unternehmen gilt als Selbstverständlichkeit und ist eine wichtige Voraussetzung, seine Arbeit mit Herzblut und Freude täglich zu meistern.
Doch gibt es auch ein Zuviel an Identifikation, eine Überidentifikation? Diese kann dazu führen, dass man sich zu stark über den Job und die berufliche Leistung identifiziert und es sich auf die Gesundheit auswirkt. Die Folge kann Arbeitssucht sein und ein Burn-Out ist nicht mehr weit.
Es ist eine schmale Gratwanderung zwischen Identifikation und Abgrenzung. Und die heutige Arbeitswelt und deren Arbeitsformen tragen nicht unterstützend zur Abgrenzung bei. Die moderne Arbeitswelt mit dem allgegenwärtigen VUCA-Modell (Volatilität, Ungewissheit, Komplexität und Ambiguität) überfordert den Menschen in vielerlei Hinsicht, und durch Homeoffice verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit immer mehr. Man arbeitet länger, setzt sich nach dem Nachtessen im Familienkreis wieder an den Laptop und arbeitet weiter. Oder man checkt E-Mails via Handy. Und das nicht nur Montag bis Freitag, sondern auch an den Wochenenden. Wir sind heutzutage 7x24x365 erreichbar und online.
Ein geistiges Abschalten und sich Abgrenzen findet immer weniger statt. Und so merkt man nicht, wie man immer mehr in den Strudel von Stress und Selbstausbeutung abdriftet.Jeder Mensch ist primär für sich und seine geistige und körperliche Gesundheit selber verantwortlich. Und genau hier ist die eigene Resilienz ein elementar wichtiger Faktor. Eine hohe Anpassungsfähigkeit und eine starke Widerstandsfähigkeit helfen, mit Stress, Konflikten, Veränderungen und den vielen Herausforderungen besser umgehen zu können. Dabei ist hilfreich, wenn man sich der 7 Säulen der Resilienz bewusst ist.
1. Optimismus
Habe ich eine positive Sichtweise auf die Welt? Ist mein Glas halb voll oder halb leer?
2. Akzeptanz
Akzeptiere ich Dinge, die nicht geändert werden können und kann ich sie hinnehmen? Es hilft, mit Gelassenheit auf widrige Umstände zu reagieren.
3. Lösungsorientierung
Dreh ich mich mit einem Problem 10 mal im Kreis oder suche ich Handlungsmöglichkeiten und Lösungen für mein Problem?
4. Bindung/Netzwerke
Ein gefestigtes, stabiles soziales und berufliches Netzwerk hilft dabei, negative Situationen abzufedern. Bin ich sozial gut eingebettet, so kann ich Krisen besser überstehen als Menschen, die isoliert und alleine sind.
5. Raus aus der Opferrolle
Ergebe ich mich passiv dem Leben, oder begegne ich ihm aktiv und handlungsbereit?
6. Verantwortung übernehmen
Wenn ich mich selber als Handelnder in meinem eigenen Leben sehe, also Verantwortung für mich und meine Handlungen übernehme, kann auch in schwierigen Situationen eigenmächtig und eigenständig agieren.
7. Positive Zukunftsplanung
Ich richte meinen Blick nach vorne und entwickle Pläne, Ziele und habe Visionen, so dass ich Freude und Gründe habe, jeden Morgen aufzustehen und positiv meinen Tag zu gestalten.
Als Fazit sollte man sich bewusst machen, dass resilient sein nicht bedeutet, dass man nie Stress, nie emotional schwierige Momente und nie Leiden erlebt, es bedeutet, die Fähigkeit zu haben, schmerz- und leidvolle Momente und Erlebnisse zu verarbeiten und daraus zu lernen.
HR Unlimited AG ist ein inhabergeführtes und auf Interim Management spezialisiertes Unternehmen mit Sitz in Glattpark Opfikon, Schweiz, und bietet seit 2002 entsprechende Einsätze im In- und Ausland an. HR Unlimited AG ist Andreas Biel, Tanja Biel, Balz Schlittler, Marcel Brader, Christian Hobi, Martin Hegglin, Christoph Müller, Andreas Gnepf, Gramoz Lekaj, Guido Hediger, Benjamin Roth, Kadir Kirmizitas, Natalia Minnig, Fabian Feller und ein grosser, qualifizierter Pool mit uns persönlich vertrauten Interim Managern.