Zum Hauptinhalt springen

Human Resources vs. Künstliche Intelligenz, Überlebenskampf oder win-win? Von Myriam Landtwing!

15. August 2025

Braucht es HR-Fachleute in 10 oder 20 Jahren überhaupt noch?

Die Frage, inwiefern es in Zukunft noch HR-Fachleute braucht, wird zunehmend heiss diskutiert. Seit die Künstliche Intelligenz mehr und mehr Teil unseres Alltags und unserer Prozesse wird, steigt die Unsicherheit. Braucht es mich in 5, 10 oder 20 Jahren noch? Macht mein Job mir noch Spass, wenn ein Grossteil meiner Prozesse digitalisiert ist? Bin ich heute schon weg vom Fenster, wenn ich das Bewerber-Screening gerne noch selbst erledige oder Fragen von Mitarbeitenden persönlich beantworte, anstatt KI dafür einzusetzen?

Was sagt die KI selbst dazu?

Natürlich kennen wir HR-Fachleute viele Argumente, wieso es uns auch noch in Zukunft brauchen wird. Nur, wer mit dem Rücken zur Wand steht, tut auch gut daran, sich zu verteidigen. Aber was sagt der Herausforderer selbst dazu?

 «ChatGPT, wieso braucht es deiner Meinung nach, trotz den Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz, auch in 10 oder 20 Jahren noch HR-Fachleute?» habe ich gefragt. Die Antwort von ChatGPT: «Das ist eine exzellente und sehr aktuelle Frage. Trotz (oder gerade wegen) der enormen Fortschritte in Künstlicher Intelligenz wird es auch in 10 oder 20 Jahren weiterhin kompetente HR-Fachleute brauchen.»

Gute Gründe für HR

Die Gründe, die ChatGPT für das Votum aufführte, sind so wichtig wie überzeugend:

  1. Menschen bleiben Menschen – nicht Maschinen: KI kann Daten analysieren, Lebensläufe scannen und Muster erkennen. Empathie, Intuition und Feinfühligkeit im Umgang mit Menschen – etwa bei Konflikten, Trennungen und Krisen – kann KI nicht im menschlichen Mass leisten.
  2. Kultur, Vertrauen und Ethik brauchen menschliche Führung: Unternehmenskultur wird nicht durch Algorithmen, sondern durch Menschen geprägt. Vertrauen, Werte und Fairness in HR-Prozessen sind Themen, bei denen menschliche Urteilskraft unverzichtbar ist. KI kann Entscheidungen vorschlagen – aber nicht ethisch bewerten oder soziale Auswirkungen verantworten.
  3. Komplexe Situationen erfordern situative Intelligenz: Gute HR-Fachleute spüren Zwischentöne und können auch dort Lösungen finden, wo der Dateninput unvollständig oder mehrdeutig ist, z.B. bei einem heiklen Kündigungsgespräch, in Change-Prozessen oder beim Erkennen von Potential bei einem Bewerber, der nicht alle Anforderungen erfüllt.

ChatGPT, befand weiter, dass «HR zukünftig zum kulturellen und strategischen Navigationssystem wird». Ein sehr passendes Bild, finde ich. Während durch KI viele operative Aufgaben automatisiert werden können, wird die HR-Funktion zunehmend für strategische Aufgaben wie Talententwicklung, Change-Management und Leadership-Coaching gebraucht. Und ebenso wichtig: Schon heute ist HR gefordert, den sinnvollen Einsatz von KI in den eigenen Prozessen laufend zu prüfen – die Implementierung gezielt zu steuern, laufend zu überwachen und kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Was der Mensch (noch) besser kann

Auch wenn heute kaum absehbar ist, was in den nächsten Jahrzehnten noch alles möglich sein wird, so sind ChatGPT und ich uns doch in einer wichtigen Sache einig: Was uns die Künstliche Intelligenz zumindest in naher Zukunft nicht abnehmen kann, ist das Mensch sein selbst! Menschlich sein, empathisch, den berühmten gesunden Menschenverstand einsetzen oder einfach mal zuhören und für andere da sein, ohne den unbedingten Willen, auf alles unmittelbar eine Antwort zu haben. Menschen werden damit in allen Berufen, in denen mehr als nur Zahlen und Fakten eine Rolle spielen, auch in Zukunft gebraucht werden. Und genau das spüre ich in meiner Arbeit so oft! Eines der schönsten Komplimente, dass ich kürzlich erhalten habe ist, «in der Zeit, in der du bei uns warst, hast du so viel Positives bewirkt! Das hat hier jeder gespürt!». Was ich gemacht habe? HR-Prozesse modernisiert, Mitarbeiterumfragen etabliert, Weiterentwicklungsprogramme aufgebaut und Leadership-Workshops umgesetzt. Vor allem aber habe ich zugehört, beraten, wenn nötig Kurskorrekturen vorgenommen – und Brücken gebaut zwischen Geschäftsleitung, Führungskräften und Mitarbeitenden.

Die Menschen im HR und die Integration von Künstlicher Intelligenz in den Prozessen ist also klar ein win-win – sofern die HR-Rolle zukunftsorientiert weiterentwickelt wird: Vom reinen Verwalter zum strategischen Partner.

HR Unlimited: Zukunft gestalten statt verwalten

Die Interim Manager von HR Unlimited unterstützen Sie gerne dabei, Ihre HR-Abteilung zukunftsfähig aufzustellen. Ob bei der Umsetzung Ihrer Digitalisierungsstrategie, der Gestaltung und Begleitung des kulturellen Wandels oder durch die operative Entlastung Ihres HR-Teams – wir stehen Ihnen schnell, pragmatisch und mit einem ganzheitlichen Blick zur Seite. Gemeinsam entwickeln wir Lösungen, die nicht nur heute funktionieren, sondern auch morgen Bestand haben.